Julia Rieger

Portrait von Julia Rieger in der alten Seegrasspinnerei
Julia Rieger, 59 Jahre, Mutter von 3 Kindern, Sozialplastikerin

Julia hat Bildhauerei an der FKN bei Prof. Türk studiert und anschließend mit Pit Lohse die Kinder-Kultur-Werkstatt gegründet. Sie steht für eine offene Gesellschaft mit humanistischen Werten und Mitbestimmung und ist überzeugt, dass mit Beteiligung der Bürger die besten Lösungen für Nürtingens Herausforderungen gefunden werden.

  • Ist 59 Jahre alt und hat 3 erwachsene Kinder
  • Ist Gemeinderätin seit 2014 und Fraktionsvorsitzende der NT14
  • Bildhauerin, Sozialwirtin und Geschäftsführerin des „Trägervereins Freies Kinderhaus e.V.“
  • Setzt sich bei NT14 für eine offene Gesellschaft mit humanistischen Werten und Mitbestimmung ein
  • Sie ist überzeugt, dass mit guten Beteiligungsmethoden die besten Lösungen für die Herausforderungen Nürtingens gefunden werden

Für ein buntes Miteinander

Bei Prof. Türk habe ich an der FKN Bildhauerei studiert und anschließend als Spielpädagogin die Kinder-Kultur-Werkstatt zusammen mit Pit Lohse gegründet. Als Sozialwirtin bin ich Geschäftsführerin des "Trägervereins Freies Kinderhaus e.V." und damit auch der "Alten Seegrasspinnerei".

Ich setze mich ein

  • für eine buntes Nürtingen und arbeite am interkulturellen Zusammenleben
  • für ein kinderfreundliches Nürtingen - gegen Getthoisierung der Kinder in Schulen, Betreuungseinrichtungen und Spielplätzen.
  • und daher für ein grünes Nürtingen - mit Spiel- und Treffpunkten für alle Altersgruppen am Neckar. Das Potenzial ist vorhanden.

Was ist eine Sozialplastikerin?

Eine Soziale Plastik ist für mich die Balance zwischen „Wohlgefühl des Einzelnen ermöglichen“ und „gemeinsam für ein zukunftsfähiges Nürtingen arbeiten und gestalten“. Deswegen nenne ich mich Sozialplastikerin. Den Begriff „Soziale Plastik“ hat der Künstler Joseph Beuys geprägt und meint damit auch Aktionen und Prozesse, in denen Menschen die Gesellschaft verändern und formen. In der Alten Seegrasspinnerei ermögliche ich es Initiativen und Akteuren, ihre Ideen in Kulturveranstaltungen, Umweltbelangen und Sozialem Miteinander zu verwirklichen.

"Offene Gesellschaft"

Bei NT14 setze ich mich für eine offene Gesellschaft ein. Nach Karl Popper und Michael Schmidt-Salomon kennzeichnet der Begriff „offene Gesellschaft“ nicht nur die freiheitlich-demokratische Grundordnung, geprägt von humanistischen Werten, sondern Freiheit, Gleichheit, Selbstbestimmung statt Gruppenzwang und damit konsequenterweise auch Freiheit von Religion (Säkularismus). Dabei versuche ich zu unterscheiden, was in einer offenen Gesellschaft

  • nicht toleriert werden darf und verhindert werden muss,
  • was man tolerieren muss, aber schwächen sollte
  • und was akzeptiert werden soll und gestärkt werden muss.

Dafür streite ich gerne.

Mitbestimmung ist ein Menschenbedürfnis

Wer mit der Familie oder einer Gruppe auf Reisen geht, kennt es: Jeder will wissen, wohin hin die Reise geht. Aber spätestens am Ziel geht das Gemeckere los, weil man sich was anderes darunter vorgestellt hat. Deswegen ist es besser, im Vorfeld alle auf den gleichen Stand zu bringen, Alternativen zuzuhören und miteinander zu planen. Eine gemeinsame Entscheidung wird eher akzeptiert!

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich Zeit meines Lebens eine offene Diskussionskultur erleben durfte, die ich im Umfeld der Alten Seegrasspinnerei vertiefen konnte. Ich bin gewohnt, vor einer zukunftsweisenden Entscheidung verschiedene Aspekte abzuwägen und auch mal „in der Luft zu hängen“, bevor im Konsens eine gute Entscheidung getroffen wird – die auch revidiert werden kann, wenn sich eine bessere Lösung herauskristallisiert oder sich unerwartet Weiteres entwickelt. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass mit guten Beteiligungsmethoden die besten Lösungen für die Herausforderungen Nürtingens gefunden werden können.