Dr. Ellen Fetzer

Portrait von Dr. Ellen Fetzer in der alten Seegrasspinnerei
Dr. Ellen Fetzer, 49 Jahre, Mutter von 2 Kindern, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HfWU, promoviert im Bereich Landschaftsarchitektur. ,

Ellen beschäftigt sich mit partizipativer Prozessgestaltung, nachhaltiger Stadtentwicklung und sozial-ökologischer Transformation. Dafür gärtnert sie auch gerne mal an ungewöhnlichen Stellen. Sie versteht Politik als eine ganzheitliche Gestaltungsaufgabe. Gute Prozesse schaffen Vertrauen, Synergie und Kooperation. Gemeinsame Kreativität braucht Methode und einen sicheren politischen Raum. Das schafft Zusammenhalt und Innovation. Denn eine andere Welt ist pflanzbar. Zum Beispiel auf dem Wörth. Oder auf dem Busbahnhof.

  • ist 49 Jahre alt und hat zwei Kinder
  • lebt in der Kernstadt, gärtnert auf dem Wörth und bringt das Nürtinger Welthaus voran
  • versteht Demokratie als Kulturpraxis und Fundament einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung
  • setzt sich für partizipative Prozesse ein, bei denen das gemeinsame Gestalten im Zentrum steht
  • bringt aktuelles Wissen aus Lehre und Forschung in die Stadtentwicklung ein
  • ist intensiv vernetzt und permanent im Austausch mit Expert:innen aus aller Welt

Wenn ein Kind auf seinem Dreirad gefahrlos quer durch die Stadt fahren kann: dann ist sie gut geplant

Meine Wurzeln liegen im malerischen Hunsrück. Nach einer längeren Station in Kassel lebe und arbeite ich seit 2001 in Nürtingen. Ich habe zwei Kinder, mein Sohn ist bereits erwachsen. Ich wohne in der Kernstadt und entdecke jeden Tag etwas Neues in unserer kleinen Stadt. Seit 2020 betreue ich den Gemeinschaftsgarten auf dem Wörth.

Wir haben zusammen nur eine Landschaft

Ich arbeite an der Nürtinger Hochschule im Fachgebiet Landschaftsarchitektur. Ich verstehe Landschaft als unsere gemeinsame Lebensumwelt, egal ob grün oder grau. Sie drückt letztlich den Zustand unserer Demokratie räumlich aus. Viele Interessen beanspruchen diesen Raum, zu oft zu viele. Deshalb erleben wir auch in Nürtingen das Phänomen der räumlichen Ungerechtigkeit.

Die integrative Kraft der Gestaltung

Es braucht viel gestalterische Kraft, um über diese räumliche Realität hinaus zu denken und innovative und integrative Lösungen in die Welt zu bringen. Das ist die Aufgabe der Landschaftsarchitektur. Diese gesellschaftliche Mission unserer Disziplin werde ich in die politische Kultur unserer Stadt einbringen. Dazu gehört eine zukunftsweisende Freiraumstrategie, um die soziale, ökologische und klimatische Resilienz unserer Stadt zu sichern.

Vertrauen in gute Prozesse

Meinungsvielfalt, Diversität und Zielkonflikte machen unsere Demokratie lebendig, authentisch und einzigartig. Gute Prozesse schaffen Raum für Deliberation, gemeinsame Kreativität und Tiefgang. Gute Prozesse sind in der Lage, unsere Pluralität in Innovation zu überführen. Dafür setzte ich mich mit Herzblut ein. Denn Demokratie ist in erster Linie eine Kulturpraxis.

Hier in Nürtingen: unsere eine Landschaft

Nürtingen hat eine einmalige urbane Gestalt mit einer langen Geschichte und vielen Qualitäten. Nürtingen zu verstehen ist keine einfache Aufgabe. Ich habe mich mit vielen Aspekten befasst und doch stelle ich mir jeden Tag neue Fragen. Und dafür möchte ich stehen: genau hinschauen, viele Quellen sichten, alle Stimmen hören, mit Tiefgang verstehen. Denn es gibt für Nürtingen keine Blaupause.